Vektorübertragene Erkrankungen

Vorwiegend in den Tropen und Subtropen übertragen Steckmücken  verschiendene Viren wie Zika, Dengue und Chikungunya.  

Aedes ist eine Gattung der Stechmücken mit Schwerpunkt in den Tropen und Subtropen; in Europa gibt es nur wenige Arten. Der Name Aedes stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet „unangenehm“ oder „lästig“, da die Weibchen Blut saugen und Krankheiten wie Dengue, Gelbfieber und Zika übertragen können. Einige Arten, wie die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus), wurden durch Menschen in andere Erdteile eingeschleppt.

 

Das Zika-Virus wird meist durch Tigermücken (Aedes) in den meisten sub- und tropischen Gebieten übertragen. Die Infektion verläuft meist sehr mild, d.h. gelegentlich auch unbemerkt. Eine Zika Virus Infektion in der Schwangerschaft bzw. kurz vor dem Eintritt einer Schwangerschaft kann jedoch zu erheblichen Fehlbildungen, vorallem des Kopfes und des Gehirns (Mikrozephalie), führen. Wir bieten Ihnen neben einer ausführlichen Beratung, die Möglichkeit einer speziellen Labordiagnostik an. Hierdurch erhalten Sie mehr Sicherheit auf dem Weg Ihren Kinderwunsch zu realisieren.

Symptome der Zikavirus-Infektion:

  • Fieber mit Temperaturen bis 39 Grad Celsius
  • Typischer, makulopapulöser Ausschlag, der sich oft auf dem ganzen Körper verteilt
  • Gelenkschmerzen, vor allem an Händen und Füßen
  • Rötung und Schwellung der Augen im Sinne einer Konjunktivitis
  • Oftmals Kopfschmerzen
  • Müdigkeit, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
Spezifische Auswirkungen  in der Schwangerschaft:
  • Mikrozephalie: Kleinerer Kopf mit Hirnveränderungen beim Neugeborenen.
  • Neurologische Störungen, wie eine reduzierte Hirnrinde, Netzhautveränderungen, Gelenkversteifungen und Spastiken

Dengue-Fieber ist eine weltweit verbreitete Virusinfektion, die durch Stechmücken auf den Menschen übertragen wird. Diese Erkrankung tritt vor allem in tropischen und subtropischen Regionen auf. Aufgrund des Klimawandels und der Globalisierung ist eine starke Zunahme dieser Viruserkrankung zu erwarten.
Eine ursächliche Therapie bei Dengue-Fieber existiert nicht. Im Falle einer Infektion können lediglich die Symptome behandelt werden. Bei Reisen in die Tropen oder Subtropen ist es grundsätzlich sinnvoll, Mückenstiche zu vermeiden. Eine Impfung ist verfügbar und sollte insbesondere bei bereits erfolgter Infektion oder für Langzeitaufenthalte individuell erwogen werden.

Symptome

  • Hohes Fieber bis über 40 Grad Celsius
  • Starke Kopfschmerzen, insbesondere hinter den Augen
  • Muskel-, Gelenk und Knochenschmerzen
  • Fleckiger, blassroter Hautausschlag
  • Übelkeit/Erbrechen
  • In seltenen Fällen können sich Blutungen (auch innere Blutungen), Kreislaufversagen und Schock entwickeln
  • Selten entwickeln sich Spätmanifestationen mit chronischer Müdigkeit, Erschöpfung und Haarausfall 

Chikungunya-Fieber tritt 3 bis 12 Tage nach einem Mückenstich auf. Symptome sind hohes Fieber, starke Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen und Kopfschmerzen.

Weitere mögliche Beschwerden:

  • Hautausschlag
  • Rötungen der Augen
  • Gelenkschwellungen
  • Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Blutergüsse
  • Bewegungseinschränkungen, Gangbild des „gekrümmten Mannes“
  • Lang anhaltende Gelenkschmerzen

Das Oropouche-Fieber wird durch das Oropouche-Virus verursacht und über infizierte Mücken und kleine Fliegen (Culicoides paraensis) übertragen. Es gehört zu den Arboviren.
Die Krankheit ist nach dem Oropouche-Fluss in Trinidad benannt, tritt aber auch in Kuba, Brasilien, Bolivien, Kolumbien und Peru auf.

Die Symptome des Oropouche-Fiebers sind denen des Dengue-Fiebers ähnlich und umfassen Kopfschmerzen, Fieber, Muskelschmerzen, steife Gelenke, Übelkeit, Erbrechen, Schüttelfrost oder Lichtempfindlichkeit. In schweren Fällen kann es zu neuroinvasiven Erkrankungen wie Meningitis kommen.

Die Pan American Health Organization (PAHO) hat 2024 eine Epidemiewarnung wegen des Verdachts auf pränatale Übertragung des Oropouche-Virus in Brasilien herausgegeben:
Zwei schwangere Frauen mit einer OROV-Infektion hatten Fehlgeburten in der 8. und 30. Schwangerschaftswoche. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass das Virus ähnliche Fehlbildungen wie das Zika-Virus verursachen könnte. Daher wird die Überwachung von Schwangeren verstärkt. Es ist jedoch noch unklar, ob das Oropouche-Virus in diesen Fällen tatsächlich die Ursache für die gesundheitlichen Folgen beim Feten war.

Malaria

Was ist Malaria?

Malaria wird durch einzellige Blutparasiten verursacht und von Stechmücken übertragen. Die Krankheit äußert sich durch Fieber und Begleiterscheinungen wie Kopf- und Gliederschmerzen, Durchfall oder Erbrechen.
Es gibt zwei Hauptformen:

  • Malaria tertiana: Verläuft meist mit Schüttelfrost.
  • Malaria tropica: Führt zu anhaltendem Fieber und kann unbehandelt lebensbedrohlich sein.

In der Regel ist Malaria heilbar, wenn sie rechtzeitig erkannt wird. Denken Sie bei Symptomen während oder nach einem Tropenaufenthalt immer an die Möglichkeit einer Malaria und suchen Sie sofort einen Arzt auf.

Malariamücken sind vor allem in den Abend- und Nachtstunden aktiv. Folgende Maßnahmen können das Infektionsrisiko erheblich reduzieren:

  • Aufenthalt in mückengeschützten Räumen während der Dunkelheit
  • Körperbedeckende Kleidung im Freien nach Einbruch der Dämmerung
  • Verwendung von insektenabwehrenden Mitteln (Repellents) auf unbedeckten Hautstellen
  • Freihalten der Schlafräume von Mücken durch Klimaanlage, Fliegengitter (Screens), mechanisches Abtöten und gegebenenfalls Insektizide (Aerosol, Verdampfer, Kerzen, Räucherspiralen)
  • Schlafen unter einem intakten Moskitonetz

Bei Auftreten von Fieber während oder nach einem Aufenthalt in einem Malariagebiet ist umgehend ein Arzt aufzusuchen. Das Fieber kann verschiedene Ursachen haben, möglicherweise handelt es sich jedoch um Malaria. Fieber, das in der ersten Woche eines Aufenthalts in einem Malariagebiet auftritt, kann im Allgemeinen keine Malaria sein, da die Malariaparasiten frühestens 7 Tage nach der Infektion im Blut erscheinen bzw. Fieber verursachen.

Ist innerhalb von 24 Stunden kein Arzt erreichbar, sollte unter dem Verdacht einer Malaria tropica eine Notfall-Selbstbehandlung mit dem verordneten Medikament gemäß den Angaben in der Packungsbeilage durchgeführt werden. Ein Arztbesuch ist in jedem Fall zum nächstmöglichen Zeitpunkt nachzuholen, auch bei Besserung der Symptome. Diese Empfehlung gilt insbesondere für Kinder und Schwangere.

Malariamedikamente können Neben- oder Wechselwirkungen auslösen. Bei stärkeren Nebenwirkungen sollten Sie das Medikament absetzen (siehe Packungsbeilage) und vor Ort einen Arzt aufsuchen, der eine Alternative verschreiben oder Ratschläge geben kann. Die kosequente Einnahme einer Chemoprophylaxe ist vor allem in Hochrisikogebieten unumgänglich.

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