Vaccination

Standardimpfschutz und Indikationsimpfungen

Ein besonderer Schwerpunkt unserer Praxis liegt auf dem Impfschutz. Dabei unterscheiden wir zwischen den in Deutschland empfohlenen Standardimpfungen und sogenannten Indikationsimpfungen. Standardimpfungen sind für alle Menschen – unabhängig von individuellen Risikofaktoren oder Reiseplänen – empfohlen und schützen zuverlässig vor weitverbreiteten Infektionskrankheiten wie Masern, Röteln oder Tetanus. Indikationsimpfungen hingegen werden gezielt dann empfohlen, wenn ein erhöhtes Risiko für bestimmte Erkrankungen besteht, zum Beispiel bei Reisen in ferne Länder. Hierzu zählen beispielsweise Impfungen gegen Hepatitis A und B, Typhus oder Gelbfieber. Gerne beraten wir Sie individuell zu Ihrem Impfschutz und halten alle gängigen Impfstoffe direkt in unserer Praxis für Sie bereit.

Standardimpfungen (Grundschutz) für Erwachsene

Tetanus / Diphtherie

Die Impfungen gegen Tetanus (Wundstarrkrampf) und Diphtherie gehören zu den wichtigsten Standardimpfungen für Erwachsene. Beide Erkrankungen können schwerwiegende, teils lebensbedrohliche Komplikationen verursachen. Während Tetanus durch Bakterien in verunreinigten Wunden ausgelöst wird, wird Diphtherie durch Tröpfcheninfektion übertragen. Ein wirksamer Impfschutz ist daher essenziell, um sich selbst und andere zu schützen.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt, dass alle Erwachsenen ihren Impfschutz gegen Tetanus und Diphtherie regelmäßig auffrischen lassen. Nach Abschluss der Grundimmunisierung im Kindesalter sollte alle 10 Jahre eine Auffrischungsimpfung erfolgen, um einen dauerhaften Schutz zu gewährleisten.

  • Grundimmunisierung: In der Regel bereits im Kindesalter abgeschlossen.
  • Auffrischungsimpfung: Alle 10 Jahre empfohlen.
  • Impfstoff: In der Regel wird ein Kombinationsimpfstoff gegen Tetanus, Diphtherie und häufig auch Pertussis (Keuchhusten) verwendet.
Kinderlähmung (Polio)

Poliomyelitis, umgangssprachlich Kinderlähmung genannt, ist eine durch Viren ausgelöste Infektionskrankheit, die zu schweren Lähmungen und bleibenden Behinderungen führen kann. Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts kam es auch in Deutschland immer wieder zu Polio-Epidemien. Im Jahr 1970 wurde in der Bundesrepublik Deutschland die Schluckimpfung gegen Polio flächendeckend eingeführt, was zu einem entscheidenden Rückgang der Erkrankungszahlen führte.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt, dass alle Erwachsenen ihren Polio-Impfschutz überprüfen lassen. Insbesondere Personen, die nach 1970 geboren wurden oder keine vollständige Grundimmunisierung erhalten haben, sollten fehlende Impfungen nachholen. Für Reisen in bestimmte Länder oder bei erhöhtem Infektionsrisiko kann eine Auffrischungsimpfung notwendig sein.

  • Grundimmunisierung: In der Regel im Kindesalter abgeschlossen, insbesondere bei Geburtsjahr nach 1970 durch die Einführung der Schluckimpfung.
  • Auffrischungsimpfung: Bei besonderem Risiko oder nach individueller Empfehlung, z. B. für Reisen oder berufliche Exposition.
  • Impfstoff: Heute wird in Deutschland ein inaktivierter Kombinationsimpfstoff verwendet, der auch gegen andere Krankheiten (z. B. Tetanus, Diphtherie) schützen kann.
Keuchhusten (Pertussis)

Pertussis, besser bekannt als Keuchhusten, ist eine hoch ansteckende bakterielle Infektionskrankheit, die besonders für Säuglinge und ältere Menschen gefährlich sein kann. Die Erkrankung führt oft zu langanhaltendem, krampfartigem Husten und kann zu schweren Komplikationen wie Atemnot, Lungenentzündung oder sogar lebensbedrohlichen Zuständen führen. Ein effektiver Impfschutz verhindert die Ausbreitung und schützt besonders gefährdete Gruppen.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt, dass alle Erwachsenen ihren Impfschutz gegen Pertussis regelmäßig auffrischen lassen – idealerweise im Rahmen der Kombinationsimpfung mit Tetanus und Diphtherie, alle 10 Jahre. Für Schwangere gilt eine besondere Empfehlung: Im Verlauf jeder Schwangerschaft sollte eine Auffrischungsimpfung gegen Pertussis erfolgen, um das Neugeborene in den ersten Lebensmonaten bestmöglich zu schützen. Diese Maßnahme trägt maßgeblich dazu bei, schwere Krankheitsverläufe in der frühen Kindheit zu verhindern.

  • Grundimmunisierung: In der Regel im Kindesalter abgeschlossen.
  • Auffrischungsimpfung: Alle 10 Jahre empfohlen, meist als Kombinationsimpfstoff.
  • Besondere Empfehlung: Schwangere sollten unabhängig vom letzten Impfdatum in jeder Schwangerschaft eine Booster-Impfung erhalten.
  • Impfstoff: Kombinationsimpfstoffe sind Standard und enthalten Schutz gegen Pertussis, Tetanus und Diphtherie.
Mumps / Masern / Röteln

Mumps, Masern und Röteln gehören zu den klassischen Kinderkrankheiten, können aber auch bei Erwachsenen zu schweren Komplikationen führen. Masern sind hoch ansteckend und können zu Lungenentzündung, Hirnentzündung oder anderen schweren Folgeerkrankungen führen. Mumps kann Entzündungen der Speicheldrüsen, der Bauchspeicheldrüse oder sogar Unfruchtbarkeit verursachen. Auch Röteln können bei Erwachsenen schwer verlaufen und sind besonders in der Schwangerschaft gefährlich, da sie beim ungeborenen Kind zu Fehlbildungen führen können.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Erwachsenen, die nach 1970 geboren wurden und keinen oder nur einen unklaren oder unvollständigen Impfschutz gegen Masern, Mumps und Röteln haben, eine einmalige Impfung mit dem MMR-Kombinationsimpfstoff. Besonders wichtig ist dies für Personen, die in Gemeinschaftseinrichtungen arbeiten oder Kontakt zu viel Menschen haben, wie medizinisches Personal oder Beschäftigte im Bildungsbereich.

  • Impfung empfohlen für: Alle nach 1970 Geborenen mit unklarem, fehlendem oder unvollständigem Impfschutz
  • Impfstoff: Kombinationsimpfstoff gegen Mumps, Masern und Röteln (MMR)
  • Anzahl der Impfungen: In der Regel eine Dosis bei fehlender oder unklarer Immunität
Pneumokokken

Pneumokokken sind Bakterien, die insbesondere bei älteren Menschen und Personen mit bestimmten Vorerkrankungen schwerwiegende Infektionen wie Lungenentzündung, Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung verursachen können. Eine Impfung bietet einen wirksamen Schutz vor diesen Erkrankungen und trägt dazu bei, Krankenhausaufenthalte und Komplikationen zu vermeiden.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Pneumokokken-Impfung für:

  • Alle Personen ab 60 Jahren
  • Menschen mit chronischen Grunderkrankungen (z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, chronische Lungen- oder Nierenerkrankungen)
  • Personen mit geschwächtem Immunsystem

Je nach Gesundheitszustand und Alter kann die Art des Impfstoffs sowie das Impfschema variieren. In der Regel handelt es sich um eine einmalige Impfung, bei bestimmten Risikogruppen kann jedoch eine weitere Auffrischung sinnvoll sein.

Grippe

Die saisonale Grippe, verursacht durch Influenzaviren, kann leichte bis schwere Verläufe hervorrufen und insbesondere ältere Menschen sowie Personen mit chronischen Erkrankungen stark belasten. Die Grippeimpfung senkt das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf, Krankenhausaufenthalte und Folgeerkrankungen – und schützt auch Ihre Mitmenschen.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die jährliche Grippeimpfung für:

  • Alle Personen ab 60 Jahren
  • Menschen mit chronischen Erkrankungen (z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Lungenerkrankungen)
  • Beschäftigte in medizinischen und sozialen Berufen
  • Schwangere

Für ältere Menschen ab 60 Jahren steht ein spezieller Hochdosis-Impfstoff zur Verfügung. Dieser Impfstoff bietet einen verbesserten Schutz, da das Immunsystem mit zunehmendem Alter weniger stark auf die Standardimpfung reagiert.

HPV

Die Impfung gegen Humane Papillomaviren (HPV) schützt effektiv vor Infektionen, die Gebärmutterhalskrebs, andere Krebserkrankungen im Genitalbereich und Genitalwarzen auslösen können. HPV ist weit verbreitet und wird meist beim Geschlechtsverkehr übertragen. Ein umfassender Impfschutz ist daher ein wichtiger Baustein der Gesundheitsvorsorge – für alle Geschlechter.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die HPV-Impfung für alle Kinder und Jugendlichen – idealerweise vor dem ersten Sexualkontakt. Doch auch nach Aufnahme sexueller Aktivitäten kann die Impfung sinnvoll sein, da sie weiterhin einen Schutz vor den häufigsten und gefährlichsten HPV-Typen bietet. Selbst wer bereits Kontakt mit HPV hatte, kann noch von der Impfung profitieren, da meist noch nicht alle relevanten Virustypen übertragen wurden.

  • Empfohlene Altersgruppe: Mädchen und Jungen ab 9 Jahren, möglichst vor dem ersten Geschlechtsverkehr
  • Impfung ist auch noch danach möglich und sinnvoll
Gürtelrose (Herpes zoster)

Gürtelrose (Herpes Zoster) entsteht durch eine Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus, das nach einer Windpockenerkrankung im Körper verbleibt. Besonders ab dem 60. Lebensjahr steigt das Risiko, an Gürtelrose zu erkranken, deutlich an. Die Erkrankung kann starke, langanhaltende Nervenschmerzen und Komplikationen verursachen. Eine Impfung bietet einen wirksamen Schutz und kann die Häufigkeit und Schwere von Gürtelrose und ihren Spätfolgen deutlich reduzieren.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen Gürtelrose allen Personen ab 60 Jahren. Für Menschen mit bestimmten Grunderkrankungen oder einem geschwächten Immunsystem wird die Impfung bereits ab 50 Jahren empfohlen. Die Impfung erfolgt in der Regel mit einem adjuvantierten Totimpfstoff in zwei Dosen im Abstand von mindestens zwei bis sechs Monaten.

  • Empfohlene Altersgruppe: Personen ab 60 Jahren
  • Bei erhöhtem Risiko: bereits ab 50 Jahren
  • Impfstoff: Zwei Dosen mit Mindestabstand

Reise- und Indikationsimpfungen für Erwachsene

Tollwut

Tollwut (Rabies) ist eine durch Viren verursachte, fast immer tödlich verlaufende Infektionskrankheit, die durch den Biss oder Kontakt mit infizierten Tieren auf den Menschen übertragen wird. In Europa ist die Gefahr zwar gering, doch in vielen Ländern weltweit besteht weiterhin ein erhebliches Risiko. Besonders Menschen, die in risikoreiche Regionen reisen, engen Kontakt zu Tieren haben oder beruflich einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind (z. B. Tierärztinnen und Tierärzte, Laborpersonal), sollten über eine Impfung nachdenken. Da die Tollwut-Impfung keine Standardimpfung, sondern eine sogenannte Indikationsimpfung ist, wird sie gezielt bei Personen empfohlen, die ein erhöhtes Risiko für eine Tollwutexposition haben.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen Tollwut für Personen, die durch besondere Umstände gefährdet sind. Dazu zählen Reisende in Länder mit hohem Tollwutvorkommen, bestimmte Berufsgruppen sowie Menschen mit häufigem Kontakt zu Fledermäusen oder anderen potenziell infizierten Tieren. Die Impfung besteht in der Regel aus drei Dosen, die an den Tagen 0, 7 und 21 oder 28 verabreicht werden. Bei fortbestehendem Risiko werden regelmäßige Auffrischungsimpfungen empfohlen.

  • Empfohlene Personengruppen: Personen mit erhöhtem Tollwut-Risiko (z. B. Reisen, Beruf, Tierkontakt)
  • Indikationsimpfung: Nicht für alle, sondern gezielt für gefährdete Personen empfohlen
  • Impfstoff: Drei Dosen mit festgelegten Impfintervallen
Japanische Enzephalitis

Japanische Enzephalitis ist eine durch Viren verursachte, potenziell lebensbedrohliche Infektionskrankheit, die hauptsächlich durch den Stich infizierter Stechmücken in ländlichen und landwirtschaftlichen Gebieten Asiens und des westlichen Pazifikraums auf den Menschen übertragen wird. In Europa besteht zwar kein Risiko, jedoch bleibt die Gefahr in vielen Teilen Asiens weiterhin bestehen. Besonders Reisende in Endemiegebiete, Personen mit längerem Aufenthalt in betroffenen Regionen oder Menschen, die beruflich Kontakt zu Stechmücken haben, sollten eine Impfung in Erwägung ziehen. Die Impfung gegen Japanische Enzephalitis ist keine Standardimpfung, sondern wird gezielt als Reiseimpfung für Personen mit erhöhtem Risiko empfohlen.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen Japanische Enzephalitis für Personen, die in Länder mit Vorkommen der Krankheit reisen oder dort leben. Dazu zählen insbesondere Reisende in bestimmte Regionen Asiens sowie Personen, die aus beruflichen Gründen in Risikogebiete entsandt werden. Die Impfung erfolgt in der Regel in zwei Dosen und bietet nach abgeschlossener Grundimmunisierung einen guten Schutz. Für die Einreise in einige Länder kann der Nachweis einer Impfung erforderlich sein.

  • Empfohlene Personengruppen: Personen mit erhöhtem Risiko für Japanische Enzephalitis (z. B. Reisen in Endemiegebiete, berufliche Entsendung)
  • Indikationsimpfung: Nicht für alle, sondern gezielt für gefährdete Personen empfohlen
Meningokokken

Meningokokken ACWY sind Bakterien, die eine lebensbedrohliche Meningokokken-Infektion (z. B. Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung) verursachen können. Die Übertragung erfolgt meist durch Tröpfcheninfektion, etwa beim Husten oder Niesen, und betrifft besonders häufig Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. In Europa ist das Risiko zwar insgesamt gering, jedoch treten in bestimmten Regionen und unter speziellen Bedingungen – wie bei engen Menschenansammlungen oder in Endemiegebieten – gehäuft Infektionen auf. Besonders für Reisende in Länder mit bekannter Häufung von Meningokokken-Erkrankungen, etwa in Teilen Afrikas (sogenannter „Meningitisgürtel“) und bei bestimmten religiösen Veranstaltungen, wird eine Impfung empfohlen. Die Meningokokken-ACWY-Impfung ist keine Standardimpfung, sondern wird gezielt als Reiseimpfung für Personen mit erhöhtem Risiko empfohlen.

Empfehlungen der STIKO für Erwachsene:

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen Meningokokken der Serogruppen ACWY für Personen, die in Länder mit erhöhtem Erkrankungsrisiko reisen oder sich dort längere Zeit aufhalten. Dazu zählen unter anderem Pilgerreisen nach Saudi-Arabien (z. B. Hadsch oder Umrah), Aufenthalte im afrikanischen Meningitisgürtel sowie bestimmte Auslandsaufenthalte im Rahmen von Studium oder Arbeit. Die Impfung erfolgt in der Regel einmalig mit einem zugelassenen Konjugatimpfstoff und bietet nach vollständiger Impfung einen wirksamen Schutz. Für die Einreise in einige Länder – insbesondere Saudi-Arabien – ist der Nachweis einer aktuellen Meningokokken-ACWY-Impfung vorgeschrieben.

  • Empfohlene Personengruppen: Personen mit erhöhtem Risiko für eine Meningokokken-ACWY-Infektion (z. B. Pilgerreisende, längere Aufenthalte in Endemiegebieten, berufliche Entsendung)
  • Indikationsimpfung: Nicht für alle, sondern gezielt für gefährdete Personen empfohlen
  • Impfstoff: Einmalige Impfung mit einem zugelassenen Konjugatimpfstoff (ACWY)
Hepatitis A

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen Hepatitis A für Personen, die ein erhöhtes Infektionsrisiko haben. Dies betrifft insbesondere Reisende in Länder mit mittlerer bis hoher Hepatitis-A-Verbreitung, wie Teile Afrikas, Asiens, Südamerikas und Osteuropas, sowie Personen, die dort längere Zeit leben oder aus beruflichen Gründen entsandt werden. Auch Menschen mit bestimmten Grunderkrankungen oder berufsbedingtem Kontakt zu potenziell infektiösem Material wird die Impfung angeraten. Die Impfung erfolgt in der Regel in zwei Dosen; die erste Impfung bietet bereits einen guten Grundschutz, während die zweite Dosis langfristigen Schutz gewährleistet. In einigen Ländern wird für die Einreise der Nachweis einer Hepatitis-A-Impfung verlangt.

  • Empfohlene Personengruppen: Personen mit erhöhtem Risiko für Hepatitis A (z. B. Reisen in Endemiegebiete, berufliche Entsendung, bestimmte Grunderkrankungen oder berufliche Exposition)
  • Indikationsimpfung: Nicht für alle, sondern gezielt für gefährdete Personen empfohlen
  • Impfstoff: Zwei Impfungen mit einem zugelassenen Totimpfstoff (die zweite Dosis für Langzeitschutz)
Yellow fever

Gelbfieber ist eine durch Viren verursachte, potenziell lebensbedrohliche Infektionskrankheit, die überwiegend durch den Stich infizierter Stechmücken in tropischen Regionen Afrikas und Südamerikas auf den Menschen übertragen wird. In Europa besteht zwar kein Risiko, jedoch ist die Gefahr in vielen Teilen der Welt weiterhin hoch. Besonders Reisende in Endemiegebiete, Personen mit längerem Aufenthalt in tropischen Regionen oder Menschen, die beruflich Kontakt zu Stechmücken haben, sollten eine Impfung in Erwägung ziehen. Die Gelbfieber-Impfung ist keine Standardimpfung, sondern wird gezielt als Reiseimpfung für Personen mit erhöhtem Risiko empfohlen.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen Gelbfieber für Personen, die in Länder mit Gelbfiebervorkommen reisen oder dort leben. Dazu zählen insbesondere Reisende in bestimmte Regionen Afrikas und Südamerikas sowie Personen, die aus beruflichen Gründen in Risikogebiete entsandt werden. Die Impfung erfolgt in der Regel einmalig und bietet in den meisten Fällen einen lebenslangen Schutz. Für die Einreise in einige Länder ist der Nachweis einer Gelbfieber-Impfung vorgeschrieben.

  • Empfohlene Personengruppen: Personen mit erhöhtem Gelbfieber-Risiko (z. B. Reisen in Endemiegebiete, berufliche Entsendung)
  • Indikationsimpfung: Nicht für alle, sondern gezielt für gefährdete Personen empfohlen
  • Impfstoff: Meist einmalige Impfung mit zugelassenem Lebendimpfstoff
Dengue

Dengue-Fieber ist eine durch Viren verursachte, potenziell schwer verlaufende Infektionskrankheit, die hauptsächlich durch den Stich infizierter Stechmücken (vor allem der Gattung Aedes) in tropischen und subtropischen Gebieten weltweit, insbesondere in Asien, Lateinamerika, Afrika und dem Pazifikraum, auf den Menschen übertragen wird. In Europa besteht derzeit kein Risiko, jedoch bleibt die Gefahr in vielen Reiseländern bestehen. Besonders Reisende in Endemiegebiete, Personen mit längerem Aufenthalt in betroffenen Regionen oder Menschen mit erhöhtem Kontakt zu Stechmücken sollten sich über vorbeugende Maßnahmen informieren. Eine Impfung gegen Dengue steht in Deutschland nur eingeschränkt zur Verfügung und wird als Reiseimpfung für bestimmte Risikogruppen empfohlen.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen Dengue-Fieber für Personen, die in Länder mit hohem Infektionsrisiko reisen oder dort leben, insbesondere bei längerem Aufenthalt oder wiederholten Reisen. Die Impfung ist insbesondere für Personen mit vorheriger Dengue-Infektion zugelassen und sollte nach individueller Risikoabwägung erfolgen. Für die Einreise in einige Länder ist derzeit kein Nachweis einer Dengue-Impfung erforderlich, dennoch kann die Impfung für bestimmte Personengruppen sinnvoll sein.

Empfohlene Personengruppen: Personen mit erhöhtem Risiko für Dengue-Fieber (z. B. Reisen in Endemiegebiete, berufliche Entsendung, Freiwilligendienste, wiederholte Aufenthalte, Vorerkrankungen)

Indikationsimpfung: Nicht für alle, sondern gezielt für gefährdete Personen empfohlen

Impfstoff: Die Impfung besteht aus mehreren Dosen eines zugelassenen Impfstoffs und ist vorrangig für Personen mit nachgewiesener früherer Dengue-Infektion vorgesehen.

Chikungunya

Chikungunya ist eine durch Viren ausgelöste, häufig mit starken Gelenkschmerzen einhergehende Infektionskrankheit, die vor allem durch den Stich infizierter Aedes-Mücken in tropischen und subtropischen Regionen Afrikas, Asiens, Lateinamerikas und des westlichen Pazifikraums auf den Menschen übertragen wird. In Europa besteht kein nennenswertes Risiko, dennoch bleibt die Gefahr in zahlreichen Reiseländern bestehen. Besonders gefährdet sind Reisende in Endemiegebiete, Personen mit längerem Aufenthalt in betroffenen Regionen oder Menschen, die beruflich oder privat vermehrt Kontakt zu Stechmücken haben. Für diese steht inzwischen eine wirksame Impfung zur Verfügung. Dennoch sollten Schutzmaßnahmen gegen Mückenstiche für Personen, die in Länder mit erhöhtem Infektionsrisiko reisen oder sich dort länger aufhalten, nicht vernachlässigt werden.

  • Empfohlene Personengruppen: Personen mit erhöhtem Risiko für Chikungunya (z. B. Reisen in Endemiegebiete, berufliche Entsendung, längere Aufenthalte)
Typhus

Typhus ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Salmonella Typhi verursacht wird. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch verunreinigtes Wasser und Lebensmittel, besonders in Regionen mit unzureichender Hygiene und sanitärer Versorgung. In Deutschland ist das Infektionsrisiko sehr gering, dennoch besteht in Teilen Afrikas, Asiens, Mittel- und Südamerikas weiterhin ein erhöhtes Risiko. Reisende in diese Regionen, insbesondere bei längeren Aufenthalten oder unter einfachen Reisebedingungen, sollten eine Impfung erwägen. Die Impfung gegen Typhus ist keine Standardimpfung, sondern wird gezielt als Reiseimpfung für Personen mit erhöhtem Risiko empfohlen.

Empfehlungen der STIKO für Erwachsene zu Typhus:

  • Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Typhus-Impfung für Personen, die in Länder mit hoher Typhus-Verbreitung reisen oder dort für längere Zeit leben.
  • Dazu zählen vor allem Reisende mit Aufenthalt unter einfachen hygienischen Bedingungen, Personen, die beruflich in Risikogebiete entsandt werden, sowie Menschen, die engen Kontakt zur lokalen Bevölkerung haben.
  • Die Impfung kann als Schluckimpfung (Lebendimpfstoff) oder als Injektionsimpfung (Totimpfstoff) erfolgen.
  • Ein Impfnachweis wird für die Einreise meist nicht gefordert, kann aber je nach Reiseziel sinnvoll sein.

Empfohlene Personengruppen: Personen mit erhöhtem Risiko für Typhus (z. B. Reisen in Endemiegebiete, längere Aufenthalte, berufliche Entsendung unter einfachen Bedingungen)

Indikationsimpfung: Nicht für alle, sondern gezielt für gefährdete Personen empfohlen

Impfstoff: Schluckimpfung (Lebendimpfstoff) oder Injektionsimpfung (Totimpfstoff)

Cholera

Cholera ist eine durch Bakterien (Vibrio cholerae) verursachte akute Darminfektion, die überwiegend durch verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel übertragen wird. Das Erkrankungsrisiko für Reisende aus Europa ist sehr gering, steigt jedoch bei Aufenthalten unter schlechten hygienischen Bedingungen, humanitären Einsätzen oder Katastrophensituationen. Die Impfung gegen Cholera wird nicht routinemäßig empfohlen, sondern vor allem für spezielle Risikogruppen und besondere Einsatzlagen in Erwägung gezogen.

Empfehlungen der STIKO für Erwachsene zu Cholera:

  • Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Cholera-Impfung für Personen, die in Gebiete mit bekannter Cholera-Verbreitung reisen und dort unter erhöhtem Risiko stehen, insbesondere bei sehr schlechten hygienischen Bedingungen.
  • Der Impfstoff steht als Schluckimpfung (Totimpfstoff) zur Verfügung.
  • Ein Nachweis der Impfung ist für die Einreise in die meisten Länder nicht erforderlich, kann jedoch in Ausnahmefällen verlangt werden.

Empfohlene Personengruppen: Personen mit erhöhtem Risiko für Cholera (z. B. in humanitären Einsätzen, längere Aufenthalte unter schlechten hygienischen Bedingungen, bestimmte berufliche Einsätze)

Indikationsimpfung: Nicht für alle, sondern gezielt für besonders gefährdete Personen empfohlen

Impfstoff: Schluckimpfung mit zugelassenem Totimpfstoff

Reise- und Indikationsimpfungen für Kinder

Reisen mit Kindern in Regionen mit erhöhtem Infektionsrisiko erfordern eine besonders sorgfältige Vorbereitung, da Kinder gegenüber vielen Krankheitserregern oft empfindlicher sind als Erwachsene. Auch bei Reise- und Indikationsimpfungen gelten für Kinder spezielle Empfehlungen, die sich nach Alter, Gesundheitsstatus und individuellem Risiko richten. Impfentscheidungen für Kinder sollten daher nie pauschal getroffen werden. Eine umfassende ärztliche Beratung der Eltern ist unerlässlich, um den bestmöglichen Impfschutz zu gewährleisten und Risiken abzuwägen. Nur so kann individuell beurteilt werden, welche Impfungen zur Reisevorbereitung notwendig und sinnvoll sind – und welche eventuell nicht erforderlich oder sogar kontraindiziert wären.

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